Wegbeschreibung nach Hause
Du fragst mich, wo das ist.

Siehst du die hohen Buchen dort?
Rechts führt ein kleiner Weg
ins Dunkel.
Dort nicht.
Geh weiter.
Links wird es heller
und der Blick unendlich.
Am Kirschbaum
lege eine Pause ein.
Nun warte auf die Nacht.



Lichter verlöschen,
nach und nach.
Nur eines strahlt mild noch
bis in die Morgenstunden.
Stell dich ans Fenster,
du siehst im Kerzenschein
nur ihren Rücken.
Sie sitzt und schreibt
und schreibt und schreibt.

Wenn du sie rufst,
sieht sie dich an
und du bist angekommen.

du nennst mich liebste
und du schreibst,
dass ich dir fehle ...

schade,
die nachricht
kam erst heute
bei mir an


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wir nennen es nichts
es ist nichts
nichts anderes
einfach nur nichts

und nichts
ist schöner als das


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unsere lippen sind spröde
vom reden
und die kehlen schon trocken
rauch schwängert den raum
langsam
gehen uns die worte aus
gedanken rutschen unter die decke
es ist kühl
sagen wir uns
um einen grund zu haben
alles über bord zu werfen



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Blicke
überqueren den Marktplatz
heften sich an kurze Röcke
klettern hinauf

kurz unterm Kinn
stolpern sie
und stürzen ab
ins Dekolleté

Was darf ich ihnen bringen
fragt die Bedienung freundlich -
einen Mokka sagt er

und eine Leiter ?

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I
gut genug

manchmal ist es gut
nur seine Nähe zu spüren
um ruhig einzuschlafen
mit einem Zipfel vom Glück
über der Nase und
seinem Schnarchen in den Ohren
manchmal reicht das schon


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Verletzt habe ich dich.
Nicht unabsichtlich.
Und es tat dir weh.
Sichtlich.

Auch eine Art,
Liebe zu erklären.


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Gestern
habe ich mich noch beschwert,
dass sie sich fern hält von mir,
seit Wochen mich schmäht,
diese falsche Schlange.

Nun
ist sie plötzlich wieder da
und lässt mich nicht mehr
schlafen.


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ich habe dir
drei Worte
geschenkt
und war neugierig
was du
daraus machst

(du nahmst
nur drei Buchstaben)


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Einmal,
als ich mich
über dich beugte,
deine Sommersprossen
zu zählen,
schlugst du
die Augen auf,
und ich ertrank
im tiefsten Blau,
rettungslos.


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