MASOCHISMUS
Dürenmatt lesen,
Minotauren zum Frühstück,
dann zur Arbeit fahren
nach der Arbeit Badewanne
zweiundzwanzig Uhr
statt einundzwanzig Uhr
einfach so,
weil Frau xy -
nein, sie hat es verdient
groß geschrieben zu werden -
also, weil Frau XY
ihre Depressionen
auf dem Toilettenstuhl
ausleben musste
in der Badewanne,
bis die Haut schrumplig
und das Wasser kalt wurde
ein halbes Glas Rotwein
im Kopf
und der Rest
im Badewasser -
das hatte Frida
nicht drauf gehabt
nur gut,
dass meine Zehennägel
nicht rot,
sondern
schwarz lackiert sind
sonst nichts als Schaumberge
und eine silberne Scheibe
am Ende des Tages
Nein,
ich bin kein
Masochist!
Ich bin eine
Lebende,
Überlebende!
.................................
Minotauren zum Frühstück,
dann zur Arbeit fahren
nach der Arbeit Badewanne
zweiundzwanzig Uhr
statt einundzwanzig Uhr
einfach so,
weil Frau xy -
nein, sie hat es verdient
groß geschrieben zu werden -
also, weil Frau XY
ihre Depressionen
auf dem Toilettenstuhl
ausleben musste
in der Badewanne,
bis die Haut schrumplig
und das Wasser kalt wurde
ein halbes Glas Rotwein
im Kopf
und der Rest
im Badewasser -
das hatte Frida
nicht drauf gehabt
nur gut,
dass meine Zehennägel
nicht rot,
sondern
schwarz lackiert sind
sonst nichts als Schaumberge
und eine silberne Scheibe
am Ende des Tages
Nein,
ich bin kein
Masochist!
Ich bin eine
Lebende,
Überlebende!
.................................
lyrik undercover - 10. Mai, 00:49
Onkel Tom hebt die Bombe
Vom Boden auf und wirft
Sie mir zu
Eine Badewanne habe nicht
Und auch keinen so schönen
Vergleich wie den mit Frau Kahlo
Meine Haut ist vom Schlaf noch fettig
Meine Haare stehen in alle Richtungen ab
Dass Genitivgenius ist die falsche Rutsche runter
Als ihn die Wände mit Morgenlicht überraschten
Meine Zehennägel sind nicht lackiert
Und auch sonst stelle ich mir nicht die Frage
Ob ich ein Masochist bin
Aber ein Versuch ist es wert
Kippenberger lesen
Mit dir frühstücken
Und dann zur Arbeit
empfundener Sadismus:
kurze Wechsel zwischen Schichten, die
kaum Zeit zum Schlafen, geschweige zum
Schreiben lassen (Reihenfolge und damit Wertigkeit verschiebbar, was an der Konsequenz allerdings nichts ändert)
ausgeübter Sadismus:
den Kommentator, auch als Dichter in der Blauen Fassade, im Ungewissen lassen über Inhalt und Form
(er kann ja nicht wissen, daß die
Nichtmasochistin nicht masochistisch ist
und bis zum Abend schwelgt - was allerdings auch hier an der Konsequenz nichts ändert)