17
Jun
2007

CHOREOGRAPHIE EINES ABSCHIEDS

Bühne im Halbdunkel
Regie aus dem Nichts
Knisternde Stille

Das Leben ist Tanz,
du kannst alles tanzen,
tanzt der Tänzer.
Er sagt kein Wort.

Wiege dich im Schmerz.
Gesten der Verzweiflung
berühren den Himmel
und den Boden
zu deinen Füßen.

Ducken und Brüsten
Ducken und Brüsten
Immer wieder
Immer wieder
Du mußt dich schaukeln
in deine Kraft.

Arme wirbeln wild durch die Luft,
Hände weisen Wege,
nur die Beine schweigen noch.
Bedächtig messen sie die Bühne.

Gleich einem Blitz
aufschnellender Körper
zerreißt im Scheinwerferlicht.
Das Bein,
angewinkelt,
steigt langsam in die Höhe.
Fallend stampft es
Wut und Trotz.

Schweißtropfen perlen
von kraftlosen Körpern,
nur noch die Schultern
schieben
aneinander vorbei.

Nun fällt der Vorhang,
hörbar.

................................................
ferenc_liebig - 17. Jun, 13:57

schönes gedicht...einfach nur folgen und erkennen...wo war ich...wo werde ich sein...fragen die kommen...zwischen deinen zeilen...die danach wie hochhäuser vor einem stehen...und man selbst nicht weiß was man zu sagen hat...du bist eine dichterin...daran gibt es keinen zweifel...die einzige sache die nur noch zu klären wäre...wie kriegen wir dich in einen buchladen...eingebunden

lyrik undercover - 18. Jun, 01:29

Danke ferenc ... und das mit dem Buchladen ist momentan gar nicht so schwer ... entweder bin ich endorphinüberlastig oder besoffen oder auf Arbeit. Du mußt nur eine Falle stellen und kurze Zeit warten und den Rest erledigen wir mit einem Sack voll Geld, denn veröffentlichen wird teuer ...
liesmal - 18. Jun, 10:40

Hervorragender Kommentar von Ferenc -

sensibel und verstehend!
lylo - 18. Jun, 11:11

veröffentlichen

ist nicht teuer!
wenn man den richtigen partner hat ...
und für dich wüsste ich einen ;-)
lyrik undercover - 18. Jun, 20:20

Hallo lylo, unabhängig von allem anderen ... ich hoffe, bald mal wieder eine mail an dich auf den Weg schicken zu können, dann können wir ja auch über die Frage der Veröffentlichung reden. Aber wie ich schon mal sagte, es ist für mich auch ein nicht unerheblicher Zeitfaktor.
LG undercover
lylo - 18. Jun, 21:46

ICH

bin DIR ein mail schuldig :-(
ich habs nicht vergessen!!!
und meine antwort hat sich ja nur angeboten, weil DIESE ausrede nun mal nicht gilt *ggg*
Frauenzimmer - 18. Jun, 09:21

sehr ausdrucksstark und im Augenblick sehr passend. Danke

lyrik undercover - 18. Jun, 20:15

ich war auf deiner Seite, allerdings nur kurz ...
danke für deinen Kommentar und ... na ja, man kann wohl in diesem Fall nicht sagen "schön, daß du dich in den Zeilen wiederfindest", aber vielleicht gibt es dir Mut, wenn ich dir sage, das man diesen Tanz durchaus aufrecht zu Ende tanzen kann.
liesmal - 18. Jun, 10:38

Es muss der Geniestreich eines Momentes gewesen sein, als dir das aus der Feder rann. So etwas gelingt einem nicht oft.
Ich kann nur sagen, dass ich selten ein präzises schicksalhaftes Geschehen so poetisch gelesen habe.
Zwei Sätze haben sich in mir persönlich manifestiert: "Nur die Beine schweigen noch" und "Nun fällt der Vorhang, hörbar". So ist es. Manchmal schweigen Beine lange, in noch so kräfteraubendem Tanz. Es ist nur wesentlich, dass man den Vorhang fallen hört - und dass der Tänzer weiß, dass seine Performance nie zu Ende ist.
Meine große Bewunderung für die Wortkleider, die du einer solchen Choreografie angezogen hast.

lyrik undercover - 18. Jun, 20:16

Danke liesmal und ... na du weißt schon. LG natürlich auch.
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hat etwas Exhibitionistisches, Gedanken zeigen hinter Metaphern - ein Schleiertanz, ein Spiel.

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genau das ist die aussage .... wie auch hier http://ungebundenes.twoday .net/?day=20090125
Causerien - 19. Feb, 15:36
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